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Glaube versus Wissen

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haiiiner
(@haiiiner)
Registered
Beigetreten: Vor 3 Jahren
Beiträge: 36
 
Veröffentlicht von: @pascual

... aber, so müsste man hinzufügen, sind diese Überzeugungen bloß privater Natur [...]

 privater Natur nicht, gern öffentlich, aber

- tolerant gegenüber Andersdenkenden und Andersgläubigen,

- nicht dogmatisch, nicht fundamentalistisch,

- ohne den Gestus einer eingeweihten Elite von Auserwählten,

- nicht exklusiv, überheblich, oktroyant gegenüber anderen Glaubens- und Kulturgemeinschaften,

- pluralistisch, ökumenisch, ohne den Anspruch auf Allgemeinverbindlichkeit und Wahrheitsgeltung.

Der überwiegende Teil aller Gläubigen weltweit (inkl. der katholischen) erreicht dies durch Selbstbemaßung und nicht aufgrund von äußerer Disziplinierung. Aber freilich: religiöse Dogmen sind Bruchlinien von Gesellschaften. Bekanntlich hat das Christentum diesbezüglich eine lange schuldhafte Geschichte, heute sind es Taliban, Islamischer Staat und Sekten unterschiedlichster, auch christlicher Glaubensformen. Also: religiöser Fundamentalismus gefährdet gesellschaftlichen Zusammenhalt und muss im Sinne des Toleranzparadoxons eingegrenzt werden. Kultur und Religion bedeuten ihren Angehörigen naturgemäß "Heimat" - für alle anderen müssen sie Angebotscharakter behalten.

 

Veröffentlicht von: @pascual

Ich frage mich dann aber sofort: wie kann denn so ein Eindruck von mir bei dir entstanden sein?

Einerseits wird aus Deinen Beiträgen deutlich, dass Du der Philosophie keine eigene Existenzberechtigung zubilligst* - Du siehst sie allenfalls als Mittel zur Auslegung von Glaubensfragen. Das aber wäre Theologie.

Zweitens wird aus Deinen Beiträgen deutlich, dass Du alle Philosophie, die nicht Theologie ist, als Angriff auf Deine religiösen Vorstellungen meinst bekämpfen zu müssen. Dies aber nicht mit argumentativen Mitteln, was richtig wäre, sondern auf Grundlage religiöser Dogmatik, was entweder explizit zurückgewiesen oder einfach ignoriert wird.

*Jüngstes Beispiel: Weder der Philosophie noch der kommunikativen Alltagspraxis erlaubst Du einen Wahrheitsbegriff, der frei von katholisch geprägtem Unbedingheitsanspruch wäre.

Man kann zweimal in denselben Fluss steigen.


AntwortZitat
pascual
(@pascual)
Registered
Beigetreten: Vor 3 Jahren
Beiträge: 34
Themenstarter  
Veröffentlicht von: @haiiiner

pluralistisch, ökumenisch, ohne den Anspruch auf Allgemeinverbindlichkeit und Wahrheitsgeltung.

Genau das meine ich mit dem Begriff "privat". Gemeint ist der private Bereich persönlicher Lebensführung, in dem die Religion seinen Platz zugewiesen bekommt. Der Atheismus  billigt dem Einzelnen - demjenigen, der es wohl noch nötig hat - religiöse Betätigungen zu. Die Idee dahinter ist die der Kontrolle: Religion muss eingehegt werden, weil sie im Grunde gefährlich ist. Ihr Stachel ist dabei der behauptete Wahrheitsanspruch. Der muss ihr gezogen werden. Das ist der Atheismus eines Richard Dawkins - im Grunde die übelste Form des modernen Atheismus.

 


AntwortZitat
haiiiner
(@haiiiner)
Registered
Beigetreten: Vor 3 Jahren
Beiträge: 36
 

Aus Deinen Beiträgen wird deutlich, dass Du der Philosophie keine eigene Existenzberechtigung zubilligst - Du siehst sie allenfalls als Mittel zur Auslegung von Glaubensfragen.

Zudem wird aus Deinen Beiträgen deutlich, dass Du alle Philosophie, die nicht Theologie ist, als Angriff auf Deine religiösen Vorstellungen meinst bekämpfen zu müssen. Dies aber nicht mit argumentativen Mitteln, was richtig wäre, sondern auf Grundlage religiöser Dogmatik.

Du schreibst "Religion", meinst aber exklusiv Deine Religion und deren exklusiven Absolutheitsanspruch. Wenn jede Religion und Untersekte ihren Absolutheitsanspruch durchbringen will, wie soll das gehen? Durch Religionskriege? Durch mittelalterliche Repression?

 

Diese r Beitrag wurde geändert Vor 3 Jahren 2 mal von haiiiner
Diese r Beitrag wurde geändert Vor 3 Jahren von wp-admin

Man kann zweimal in denselben Fluss steigen.


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